Lexikon für Schallschutz im Tischlerhandwerk
A
Absorber
Materialien, die Schallenergie aufnehmen und in Wärmeenergie umwandeln. Im Tischlerhandwerk werden oft poröse Werkstoffe wie Holzfaserplatten als Absorber eingesetzt.
Akustikpaneel
Vorgefertigte Elemente aus schallabsorbierenden Materialien, die an Wände oder Decken montiert werden können. Tischler fertigen diese oft individuell aus Holz und schallabsorbierenden Materialien.
Auflagerbedingungen
Die Art und Weise, wie Bauteile (z.B. Bodenelemente) auf der Unterkonstruktion aufliegen. Beeinflusst die Schallübertragung erheblich.
B
Biegesteifigkeit
Widerstand eines Materials gegen Verformung. Bei Schallschutzmaßnahmen wichtig, da steifere Materialien Schall anders übertragen als flexible.
Blindboden
Zwischen Unterkonstruktion und Dielenboden eingezogene Schicht, die zur Verbesserung des Schallschutzes beitragen kann.
Brückenbildung
Unerwünschte direkte Verbindung zwischen getrennten Bauteilen, die die Schallübertragung begünstigt und vermieden werden sollte.
D
Dämmschicht
Material, das zwischen Bauteilen eingebracht wird, um die Schallübertragung zu reduzieren.
Dämmmatte
Flexible Bahnen aus schallabsorbierenden Materialien, die in Hohlräumen (z.B. Zwischendecken) verbaut werden.
Deckenhänger, entkoppelte
Spezielle Befestigungssysteme für abgehängte Decken, die Körperschallübertragung minimieren.
Direktschall
Schall, der ohne Reflexion direkt von der Quelle zum Hörer gelangt.
Doppelwandprinzip
Konstruktionsprinzip, bei dem zwei getrennte Wandschalen mit Luftzwischenraum für verbesserten Schallschutz sorgen.
E
Eigenmoden
Eigenfrequenzen eines Raumes, bei denen stehende Wellen entstehen können und die Akustik beeinflussen.
Elastische Lagerung
Montage von Bauteilen auf elastischen Materialien zur Reduzierung der Körperschallübertragung.
Entdröhnung
Maßnahmen zur Verringerung unerwünschter Resonanzeffekte, z.B. bei Holzböden oder Möbeln.
Entkopplung
Trennung von Bauteilen durch elastische Materialien, um Körperschallübertragung zu reduzieren.
F
Flächengewicht
Masse pro Flächeneinheit (kg/m²). Wichtiger Parameter für die Schalldämmung - schwerere Bauteile dämmen in der Regel besser.
Flankenübertragung
Schallübertragung über angrenzende Bauteile, nicht direkt durch die trennende Wand oder Decke.
Frequenzbereich
Der für den Menschen hörbare Schall liegt etwa zwischen 20 Hz und 20.000 Hz. Unterschiedliche Materialien wirken in verschiedenen Frequenzbereichen.
G
Grenzfrequenz
Frequenz, ab der ein Bauteil eine gute Schalldämmung aufweist.
Gummigranulatmatte
Elastische Unterlagen aus recyceltem Gummi zur Trittschalldämmung unter Estrichen oder Holzböden.
H
Hohlraumdämpfung
Füllung von Hohlräumen in Wänden oder Decken mit Dämmmaterial zur Verbesserung der Schalldämmung.
Holzfaserplatte
Poröses Material aus Holzfasern, das im Tischlerhandwerk häufig als Schallabsorber verwendet wird.
I
Impedanz
Widerstand gegen Schallausbreitung. Unterschiedliche Impedanzen an Materialübergängen beeinflussen die Schallübertragung.
Impulsschall
Kurzzeitige, intensive Schallereignisse wie Hammerschläge oder fallende Gegenstände.
K
Körperschall
Schwingungen, die sich in festen Körpern (z.B. Wände, Decken) ausbreiten.
Klopfschall
Durch Klopfen oder Hämmern erzeugter Körperschall, der zur Prüfung der Schallübertragung genutzt werden kann.
Korpusdämpfung
Maßnahmen zur Verringerung von Schwingungen in Möbelkorpussen.
L
Luftschall
Schallwellen, die sich in Luft ausbreiten.
Luftschalldämmmaß (R)
Maß für die Schalldämmung einer Konstruktion gegen Luftschall, gemessen in Dezibel (dB).
M
Masse-Feder-Prinzip
Konstruktionsprinzip für Schalldämmung, bei dem schwere Massen durch elastische Elemente (Federn) getrennt werden.
Mineralfaser
Material aus mineralischen Fasern, das als Dämmstoff verwendet wird.
MDF (Mitteldichte Faserplatte)
Holzwerkstoff, der wegen seiner Dichte und gleichmäßigen Struktur günstige akustische Eigenschaften aufweisen kann.
N
Nachhallzeit
Zeit, die der Schall benötigt, um nach Abschalten der Schallquelle um 60 dB abzufallen.
Normschallpegel
Standardisierte Schallpegel für Vergleichsmessungen.
O
Oberfläche, schallabsorbierende
Behandlung von Holzoberflächen zur Erhöhung der Schallabsorption, z.B. durch Perforation.
P
Paneele, perforierte
Holzplatten mit regelmäßigen Löchern, die in Kombination mit dahinterliegenden Dämmstoffen als Schallabsorber wirken.
Parkett, schwimmend verlegt
Parkettboden, der nicht fest mit dem Untergrund verbunden ist, sondern auf einer elastischen Schicht "schwimmt".
Perforationsgrad
Anteil der perforierten Fläche an der Gesamtfläche einer Akustikplatte.
R
Reflexion
Zurückwerfen von Schallwellen an Oberflächen.
Resonanzabsorber
Absorber, die besonders in einem bestimmten Frequenzbereich wirksam sind.
Raumakustik
Beeinflussung des Schallfelds in einem Raum durch seine Geometrie und die akustischen Eigenschaften der Oberflächen.
S
Schallabsorption
Aufnahme von Schallenergie durch Materialien und Umwandlung in Wärmeenergie.
Schalldämmung
Verhinderung der Schallübertragung zwischen Räumen.
Schallschutzklasse
Klassifizierung des Schallschutzes nach DIN 4109.
Schalltechnische Entkopplung
Bauliche Trennung von Bauteilen zur Reduzierung der Schallübertragung.
Schwingboden
Konstruktion aus elastisch gelagerter Holzunterkonstruktion mit darauf befestigtem Bodenbelag.
Schwingungstilger
Vorrichtungen, die gezielt Schwingungen in bestimmten Frequenzbereichen dämpfen.
Sylomer
Elastisches Material für die schwingungstechnische Entkopplung von Bauteilen.
T
Trennfuge
Durchgehende Fuge zwischen Bauteilen zur Unterbrechung der Schallübertragung.
Trittschall
Schall, der durch Gehen, Klopfen oder andere mechanische Einwirkungen auf Böden oder Treppen entsteht.
Trittschalldämmmaß (L)
Maß für die Trittschalldämmung einer Konstruktion, gemessen in Dezibel (dB).
Türdichtung, absenkbare
Mechanismus, der beim Schließen einer Tür eine Dichtung am Boden absenkt, um Schalldurchgang zu reduzieren.
V
Vorsatzschale
Zusätzliche Wandkonstruktion vor einer bestehenden Wand zur Verbesserung des Schallschutzes.
W
Wandaufbau, mehrschalig
Konstruktion aus mehreren, voneinander getrennten Schichten für verbesserten Schallschutz.
Weichfaserplatte
Holzwerkstoff mit geringer Dichte und guten schalldämmenden Eigenschaften.
Z
Zellulosedämmung
Natürlicher Dämmstoff aus aufbereiteten Papierfasern mit guten schallabsorbierenden Eigenschaften.
Zwischensparrendämmung
Dämmung zwischen den Sparren eines Daches, die auch zur Verbesserung des Schallschutzes beiträgt.
Normen und Vorschriften
DIN 4109
Deutsche Norm für den Schallschutz im Hochbau.
VDI 4100
Richtlinie des Vereins Deutscher Ingenieure für den Schallschutz im Wohnungsbau.
EN ISO 140
Europäische Norm für die Messung der Schalldämmung in Gebäuden und von Bauteilen.
EN ISO 717
Europäische Norm für die Bewertung der Schalldämmung in Gebäuden und von Bauteilen.